Biotopkomplexe

1 Allgemeine Informationen


GebietsnummerBK-6608-5010
GebietsnameNSG "ILL" - Wadenbach suedlich Rassweiler
SchutzstatusBiotoptypen der gesetzlich geschuetzten Biotope
NSG, bestehend
Lage:Kreis Neunkirchen
 

Gemeinde: IllingenGemeinde: Merchweiler

Fläche (ha)3,5920
Flächenanzahl1
Hauptnaturraum (3.Ord+):Saar-Nahe-Bergland, Lehmgebiete (Naturraum-Nr.=2.03.01L)
Naturraum (4.Ord):Prims-Blies-Hügelland (Naturraum-Nr.=2.03.01.01)

GebietsbeschreibungDer Wadenbach liegt südlich Raßweiler. Zwischen 310 und 315 m ü. NN befinden sich in einer sanften Geländemulde im
Bereich eines Quellhorizontes der Unteren Heusweiler Schichten drei Sickerquellen. Kleinere Geländevernässungen kennzeichnen diesen beweideten Bereich, in dem weder die Gerinne noch die Quellen ausgezäunt sind. So hat sich kein natürliches Bachbett ausgebildet. Die Böschungskanten sind so stark zertreten, daß nur eine flächige Versumpfung mit wenigen Arten (z.B. Flutender Schwaden) geblieben ist. Eine Quelle ist als Tränke gefaßt. Nach der Vereinigung der Quellarme orientiert sich der Lauf des Wadenbaches an einer geologischen Störung, die von Gennweiler in Richtung Hüttigweiler verläuft.
Die Quellarme der beiden südlicher gelegenen Quellen wurden zu einem kleinen, beschatteten Teich aufgestaut. Alle
Quellarme vereinigen sich kurz vor Verschmälerung des Talprofils. Nach Verschmälerung des Talprofils fließt der Bach
durch Baumhecken, die mit zahlreichen naturraumfremden Gehölzen durchsetzt sind. Unterhalb des Zusammenflusses
wurde der Wadenbach zu einem weiteren Teich aufgestaut, dessen Damm teilweise eingerissen ist. Am Ausgang des Kerbtales folgen in einem Freizeitgelände zwei weitere Teiche im Hauptschluß.
SchutzzielDurch dieses Naturschutzgebiet sollen die im Kerngebiet des Projektes "Gewässerrandstreifenprogramm Ill" liegenden
Bachauen und angrenzende Hangflächen als Lebensraum der dort heimischen Tier- und Pflanzenarten sowie als Naturerbe
für die Menschen vor nachteiligen Veränderungen geschützt werden.
Ziel ist die Erhaltung und Entwicklung eines durchgängigen Systems unbelasteter Bäche mit Raum für ausgedehnte
Überflutungsflächen und die Entfaltung der natürlichen Gewässerdynamik sowie natürlicher Prozesse der Biotopentwicklung
Die extensive Bewirtschaftung der Wiesen und die naturnahe Waldwirtschaft sollen im Hinblick auf Bewahrung der natürlichen
Vielfalt unter Schonung der Gewässerrandstreifen gefördert werden. Nadelholzflächen sollen zu standortgemäßen heimischen
Laubholzwäldern umgewandelt werden.
Das Naturschutzgebiet dient der Umsetzung des europäischen Schutzgebietssystems NATURA 2000 gemäß der Richtlinie
92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und
Pflanzen (Abl. EG Nr. L 206 S. 7), zuletzt geändert durch die Richtlinie 97/62/EG vom 27. Oktober 1997 (Abl. EG Nr. L 305 S. 42).
Das Gebiet dient insbesondere dem Schutz der Lebensräume Borstgrasrasen, Pfeifengraswiesen, Feuchte Hochstaudenfluren,
Magere Flachland-Mähwiesen, Hainsimsen-Buchenwald, Waldmeister-Buchenwald und der Arten Bachneunauge, Groppe,
Kammmolch, Gelbbauchunke und Biber.
Bewertung
 

nationale Bedeutung / maessig beeintraechtigt / Situation unveraendert



2 Biotoptypen, Pflanzen und Tiere


Lebensraumtypen - Biotoptypen
 

Lebensraumtyp: Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) (6510): Flächenanteile: 0,61 ha
Geschützter Biotop:

 

Biotoptyp: Magerwiese (xED1): 17.0 % der Fläche: = 0,6106 ha

ohne Lebensraumtyp: Flächenanteile: 2,98 ha
Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Bach (yFM0): 16.7 % der Fläche: = 0,5999 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Fettweide (EB0): 17.8 % der Fläche: = 0,6394 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Feldgehölz aus einheimischen Baumarten (BA1): 4.8 % der Fläche: = 0,1724 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Fichtenwald (AJ0): 21.0 % der Fläche: = 0,7543 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Buchenwald (AA0): 21.0 % der Fläche: = 0,7543 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Teich (FF0): 1.7 % der Fläche: = 0,0611 ha

Vegetationstyp(en)
 

Arrhenatheretum elatioris lychnetosum (AELl) / Scirpus sylvaticus-Ges. (SS-G) / Carici remotae-Fraxinetum (C-FR)

Pflanzen, Biotoptyp(en) und Vegetation
 

Biotoptyp: Magerwiese (xED1):

 

Vegetationstyp: Arrhenatheretum elatioris lychnetosum (AELl):

 

Schicht: ohne Zuordnung:

 

Arrhenatherum elatius var. elatius (L.) P. Beauv. ex J. Presl & C. Presl (Glatthafer) RL-SL * / Alchemilla xanthochlora Rothm. (Gelbgrüner Frauenmantel) RL-SL * / Galium verum s. str. L. (Echtes Labkraut) RL-SL * / Lathyrus pratensis L. (Wiesen-Platterbse) RL-SL * / Lotus corniculatus subsp. corniculatus L. (Gewöhnlicher Hornklee i.e.S.) RL-SL * / Trifolium pratense subsp. pratense L. (Wiesen-Klee) RL-SL *

Biotoptyp: Bach (yFM0):
 

Vegetationstyp: Scirpus sylvaticus-Ges. (SS-G):

 

Schicht: ohne Zuordnung:

 

Phalaris arundinacea L. (Rohr-Glanzgras) RL-SL * / Scirpus sylvaticus L. (Wald-Simse) RL-SL * / Filipendula ulmaria (L.) Maxim. (Echtes Mädesüß) RL-SL * / Alopecurus pratensis Huds. (Wiesen-Fuchsschwanzgras) RL-SL * / Epilobium parviflorum Schreb. (Kleinblütiges Weidenröschen) RL-SL * / Poa trivialis s. l. L. (Gewöhnliches Rispengras) RL-SL * / Lythrum salicaria L. (Blut-Weiderich) RL-SL * / Cirsium palustre (L.) Scop. (Sumpf-Kratzdistel) RL-SL * / Juncus acutiflorus Ehrh. ex Hoffm. (Spitzblütige Binse) RL-SL * / Ranunculus flammula L. (Brennender Hahnenfuß) RL-SL * / Carex disticha Latourr. (Zweizeilige Segge) RL-SL * / Juncus effusus L. (Flatter-Binse) RL-SL * / Glyceria fluitans (L.) R. Br. (Flutender Schwaden) RL-SL *



3 Weitere ökologisch-naturschutzfachliche Informationen


Wertbestimmende Merkmale
 

Quellenvorkommen / naturnaher Bach

Gefährdung
 

Beweidung empfindlicher Standorte (Landwirtschaft) () / Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (Landwirtschaft) () / Teichbau (Angelsport, Fischerei) () / Muellablagerung ()

Massnahmenvorschläge
 

Verbot der Duengung mit Guelle
Verbot der Entwaesserung
Verbot der Bewirtschaftung vor festgelegtes Datum
1. Mahd ab 15.06.

 

Bemerkung: alle Wiesentypen


Verbot der Bewirtschaftung der Uferstreifen
Verbot der Anwendung von Bioziden
Verbot des Umbruchs
Verbot von Nachsaaten
Verbot der Anwendung von Klaerschlamm
Verbot der Anwendung von Duengemitteln
Verbot der Entwaesserung
Verbot der Anwendung von Bioziden
Verbot forstwirtschaftl. Nutzung ausser Einzelstammentnahme
Entnahme nicht bodenstaendig-standortgerechter Gehoelze
 

Bemerkung: 4 Stellen, anschließend Grünlandnutzung


Entnahme nicht bodenstaendig-standortgerechter Gehoelze
 

Bemerkung: 1400 m², anschließend Sukzession


Beseitigung von Einrichtungen fuer den Angelsport
Anlage eines Artenschutzgewaessers
 

Bemerkung: Umgestaltung eines vorhandenen Teiches


Aufschuettungen beseitigen
der Sukzession ueberlassen
 

Bemerkung: nach Beseitigung der Aufschüttung


Einzaeunung von gegenueber Beweidung empfindlichen Standorten
 

Bemerkung: Quellbereiche


Verbot der fischereiwirtschaftlichen Nutzung von Gewaessern



4 Verwaltungstechnische Informationen


TK25: 6608 / Quadrant: / Minutenfeld:
GebietskoordinateR: 2577653 / H: 5471812

ProjektbezugOBK-FFH-2006
BearbeitungKartier-/Planungsbüro:
 

Büro Dr. Maas, Dr. Stephan Maas

 

Datum: 13.07.2006, Fortschreibung