Biotopkomplexe

1 Allgemeine Informationen


GebietsnummerBK-6508-5021
GebietsnameNSG "ILL" - Ellmachsbach u. ehemalige Backsteinfabrik
SchutzstatusBiotoptypen der gesetzlich geschuetzten Biotope
Schutz zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften
NSG, bestehend
Lage:Kreis Neunkirchen
 

Gemeinde: Eppelborn

Fläche (ha)15,0798
Flächenanzahl1
Hauptnaturraum (3.Ord+):Saar-Nahe-Bergland, Lehmgebiete (Naturraum-Nr.=2.03.01L)
Naturraum (4.Ord):Prims-Blies-Hügelland (Naturraum-Nr.=2.03.01.01)

GebietsbeschreibungDas ursprüngliche Quellgebiet des Ellmachsbaches lag am nordwestlichen Ortsrand von Humes in den Oberen Heusweiler Schichten des Stephan B (Karbon). Heute ist dieser Bereich teilweise überbaut, teilweise von der BAB 1 vom restlichen Ellmachsbach abgeschnitten. Restflächen der ursprünglichen Quellbäche befinden sich noch westlich der Autobahn. Die periodisch fließenden Quellwässer werden zusammen mit den Oberflächenwässern der Autobahn gesammelt und in einem Rohr unter der Autobahn durchgeführt. Der Ellmachsbach fließt heute, ausgehend von der Autobahn, über eine Strecke von ca. 800 m in einem asymmetrischen Tälchen bis zur ILL und überwindet dabei 45 Höhenmeter. Bis auf eine kleine Fläche im Oberlauf mit Grünland besteht die Flächennutzung des Bachgebietes überwiegend aus Sukzessionsflächen.
Östlich der Autobahn befinden sich in einem von Eschenmischwald gesäumten Oberlauf zwei Zuläufe, von denen einer nur periodisch Wasser führt. Weiter bachabwärts führen weitere Einleiter (Autobahnentwässerungen bzw. Quellwässer) z.T. periodisch stark schwankende Wassermengen zum Bach.
Dies führt im Mittellauf unmittelbar nach dem Zusammenfluß sämtlicher Zuläufe zu starken morphologischen Veränderungen am Gewässer.
Im Bereich der ehemaligen Bachsteinfabrik wurden Entbuschungsmaßnahmen durchgeführt um dem Schwund der
thermophilen Faunenelemente Einhalt zu gebieten, deren Populationen aufgrund der starken Verbuschung zusammen-
gebrochen waren.
SchutzzielDurch dieses Naturschutzgebiet sollen die im Kerngebiet des Projektes "Gewässerrandstreifenprogramm Ill" liegenden
Bachauen und angrenzende Hangflächen als Lebensraum der dort heimischen Tier- und Pflanzenarten sowie als Naturerbe
für die Menschen vor nachteiligen Veränderungen geschützt werden.
Ziel ist die Erhaltung und Entwicklung eines durchgängigen Systems unbelasteter Bäche mit Raum für ausgedehnte
Überflutungsflächen und die Entfaltung der natürlichen Gewässerdynamik sowie natürlicher Prozesse der Biotopentwicklung
Die extensive Bewirtschaftung der Wiesen und die naturnahe Waldwirtschaft sollen im Hinblick auf Bewahrung der natürlichen
Vielfalt unter Schonung der Gewässerrandstreifen gefördert werden. Nadelholzflächen sollen zu standortgemäßen heimischen
Laubholzwäldern umgewandelt werden.
Das Naturschutzgebiet dient der Umsetzung des europäischen Schutzgebietssystems NATURA 2000 gemäß der Richtlinie
92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und
Pflanzen (Abl. EG Nr. L 206 S. 7), zuletzt geändert durch die Richtlinie 97/62/EG vom 27. Oktober 1997 (Abl. EG Nr. L 305 S. 42).
Das Gebiet dient insbesondere dem Schutz der Lebensräume Borstgrasrasen, Pfeifengraswiesen, Feuchte Hochstaudenfluren,
Magere Flachland-Mähwiesen, Hainsimsen-Buchenwald, Waldmeister-Buchenwald und der Arten Bachneunauge, Groppe,
Kammmolch, Gelbbauchunke und Biber.
Bewertung
 

nationale Bedeutung / maessig beeintraechtigt / positive Entwicklungstendenz (erst vor kurzem sind Pflegemaßnahme angelaufen)



2 Biotoptypen, Pflanzen und Tiere


Lebensraumtypen - Biotoptypen
 

ohne Lebensraumtyp: Flächenanteile: 15,08 ha
Geschützter Biotop:

 

Biotoptyp: Bach (yFM0): 14.5 % der Fläche: = 2,1866 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Gering bis mäßig verbuschte Grünlandbrache (Verbuschung < 50%) (EE5): 4.7 % der Fläche: = 0,7088 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Fettweide (EB0): 6.8 % der Fläche: = 1,0254 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: ohne Zuordnung (OZ): 1.5 % der Fläche: = 0,2262 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Fettwiese, Neueinsaat (EA3): 2.3 % der Fläche: = 0,3468 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Fichtenwald (AJ0): 1.5 % der Fläche: = 0,2262 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Feldgehölz aus einheimischen Baumarten (BA1): 30.0 % der Fläche: = 4,5239 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Gebüsch, Strauchgruppe (BB0): 31.7 % der Fläche: = 4,7803 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Lehm-, Tonabgrabung (GD2): 7.0 % der Fläche: = 1,0556 ha

Pflanzen, Biotoptyp(en) und Vegetation
 

Biotoptyp: Gering bis mäßig verbuschte Grünlandbrache (Verbuschung < 50%) (EE5):

 

Vegetationstyp: ohne Zuordnung (OZ):

 

Schicht: ohne Zuordnung:

 

Thymus pulegioides subsp. pulegioides (Borbás) P. A. Schmidt (Gewöhnlicher Arznei-Thymian) RL-SL * / Lotus corniculatus subsp. corniculatus L. (Gewöhnlicher Hornklee i.e.S.) RL-SL * / Daucus carota L. (Wilde Möhre) RL-SL * / Dianthus deltoides L. (Heide-Nelke) RL-SL 3 / Campanula rapunculus L. (Rapunzel-Glockenblume) RL-SL * / Cytisus scoparius (L.) Link (Besenginster) RL-SL * / Centaurea jacea agg. () / Tanacetum vulgare L. (Rainfarn) RL-SL * / Origanum vulgare L. (Gewöhnlicher Dost) RL-SL * / Hypericum perforatum L. (Echtes Johanniskraut) RL-SL * / Stachys palustris L. (Sumpf-Ziest) RL-SL * / Filipendula ulmaria (L.) Maxim. (Echtes Mädesüß) RL-SL * / Valeriana officinalis agg. () / Angelica sylvestris subsp. sylvestris L. (Wald-Engelwurz) RL-SL * / Lathyrus sylvestris subsp. sylvestris L. (Wald-Platterbse) RL-SL * / Epilobium angustifolium L. (Schmalblättriges Weidenröschen) RL-SL * / Rhinanthus alectorolophus subsp. alectorolophus (Scop.) Pollich (Gewöhnlicher Zottiger Klappertopf) RL-SL V



3 Weitere ökologisch-naturschutzfachliche Informationen


Wertbestimmende Merkmale
 

RL Tierarten-Schmetterlinge / seltener Biotopkomplex im Landschaftsraum

Gefährdung
 

Abwasserbelastung () / Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (Landwirtschaft) () / Abwassereinleitung ()

Massnahmenvorschläge
 

Verbot der Anwendung von Duengemitteln
Verbot der Entwaesserung
Verbot der Anwendung von Bioziden
Verbot forstwirtschaftl. Nutzung ausser Einzelstammentnahme
Entnahme nicht bodenstaendig-standortgerechter Gehoelze
Entwicklung und Sicherung von Uferrandstreifen

 

Bemerkung: 500 lfd. m


der Sukzession ueberlassen
 

Bemerkung: Fläche brachfallen lassen


Freistellen der Ufer von beschattenden Gehoelzen
Abwassereinleitung unterbinden, regeln
Verrohrungen entfernen
Fliessgewaesser renaturireren
Verbot der Duengung mit Guelle
Verbot der Entwaesserung
Verbot der Bewirtschaftung vor festgelegtes Datum
1. Mahd ab 15.06.
 

Bemerkung: alle Wiesentypen


Verbot der Bewirtschaftung der Uferstreifen
Verbot der Anwendung von Bioziden
Verbot des Umbruchs
Verbot von Nachsaaten
Verbot der Anwendung von Klaerschlamm
Verbot der Anwendung von Duengemitteln
Verbot der Entwaesserung
Verbot der Anwendung von Bioziden
Verbot forstwirtschaftl. Nutzung ausser Einzelstammentnahme
Entnahme nicht bodenstaendig-standortgerechter Gehoelze
Sonst. Massn. z. Sanierung v. Schaeden d. Angelsport, Fischerei
Beseitigung von Gehoelzaufwuchs
 

Bemerkung: Pflegemahd alle 5 Jahre


Entnahme nicht bodenstaendiger Gehoelze
 

Bemerkung: 1200 m² anschließend Sukzession


Entnahme nicht bodenstaendiger Gehoelze
 

Bemerkung: 16800 m² anschließend Wiesennutzung


Aufschuettungen beseitigen
Anlage eines Artenschutzgewaessers
 

Bemerkung: Kleingewässer erhalten und entwickeln


Beseitigung von Einrichtungen fuer den Angelsport
Verbot der fischereiwirtschaftlichen Nutzung von Gewaessern



4 Verwaltungstechnische Informationen


TK25: 6508 / Quadrant: / Minutenfeld:
GebietskoordinateR: 2573302 / H: 5474043

ProjektbezugOBK-FFH-2006
BearbeitungKartier-/Planungsbüro:
 

Büro Dr. Maas, Dr. Stephan Maas

 

Datum: 13.07.2006, Fortschreibung