Biotopkomplexe

1 Allgemeine Informationen


GebietsnummerBK-6508-5042
GebietsnameNSG "ILL" - Limbwiesbach bei Berschweiler
SchutzstatusBiotoptypen der gesetzlich geschuetzten Biotope
NSG, bestehend
Lage:Kreis St.Wendel
 

Gemeinde: Marpingen

Fläche (ha)19,7545
Flächenanzahl1
Hauptnaturraum (3.Ord+):Saar-Nahe-Bergland, Lehmgebiete (Naturraum-Nr.=2.03.01L)
Naturraum (4.Ord):Prims-Blies-Hügelland (Naturraum-Nr.=2.03.01.01)

GebietsbeschreibungDer Limbwiesbach ist einer der kleineren rechten Nebenbäche des Alsbaches. Er hat seinen Ursprung an der Ostflanke
des Höhenrückens zwischen Theel und Alsbach, seine Quellen liegen in einer Höhenlage zwischen 330 und 340 m NN
in den Lebacher Schichten des Unterrotliegenden ca. 2 km westlich Berschweiler. Zwischen den Höhenrücken des
Bänkert (364 m) und des Sprengenberges (360 m) strebt er in einem mäßig weiten Kerbtal mit östliche gerichtetem Lauf
dem Alsbachtal zu, um in Berschweiler bei ca. 250 m in den Alsbach zu münden.
Insgesamt ist das Tälchen durch anthropogenen Einfluß stark überformt. Viehhaltung und Teichbewirtschaftung sind dabei
die entscheidenden Faktoren. Der Quellbereich und Oberlauf des Limbwiesbaches liegen in einer Viehweide und sind aufgrund der fehlenden Zäunung sehr stark durch Viehtritt beeinträchtigt.
Eine weitere sehr starke Überformung hat der Bach im Unterlauf erfahren. Hier grenzen insgesamt 10 Teiche im Hauptschluß unmittelbar aneinander und beeinträchtigen nachhaltig die Struktur und das Landschaftsbild in diesem Bachabschnitt.
Diese Situation hat sich seit den 1990er Jahren und der Ausweisung des Tälchens zum Naturschutzgebiet nicht grundlegend
geändert.
SchutzzielDurch dieses Naturschutzgebiet sollen die im Kerngebiet des Projektes "Gewässerrandstreifenprogramm Ill" liegenden
Bachauen und angrenzende Hangflächen als Lebensraum der dort heimischen Tier- und Pflanzenarten sowie als Naturerbe
für die Menschen vor nachteiligen Veränderungen geschützt werden.
Ziel ist die Erhaltung und Entwicklung eines durchgängigen Systems unbelasteter Bäche mit Raum für ausgedehnte
Überflutungsflächen und die Entfaltung der natürlichen Gewässerdynamik sowie natürlicher Prozesse der Biotopentwicklung
Die extensive Bewirtschaftung der Wiesen und die naturnahe Waldwirtschaft sollen im Hinblick auf Bewahrung der natürlichen
Vielfalt unter Schonung der Gewässerrandstreifen gefördert werden. Nadelholzflächen sollen zu standortgemäßen heimischen
Laubholzwäldern umgewandelt werden.
Das Naturschutzgebiet dient der Umsetzung des europäischen Schutzgebietssystems NATURA 2000 gemäß der Richtlinie
92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und
Pflanzen (Abl. EG Nr. L 206 S. 7), zuletzt geändert durch die Richtlinie 97/62/EG vom 27. Oktober 1997 (Abl. EG Nr. L 305 S. 42).
Das Gebiet dient insbesondere dem Schutz der Lebensräume Borstgrasrasen, Pfeifengraswiesen, Feuchte Hochstaudenfluren,
Magere Flachland-Mähwiesen, Hainsimsen-Buchenwald, Waldmeister-Buchenwald und der Arten Bachneunauge, Groppe,
Kammmolch, Gelbbauchunke und Biber.
Bewertung
 

nationale Bedeutung / stark beeintraechtigt / Situation unveraendert



2 Biotoptypen, Pflanzen und Tiere


Lebensraumtypen - Biotoptypen
 

ohne Lebensraumtyp: Flächenanteile: 19,75 ha
Geschützter Biotop:

 

Biotoptyp: Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft (yLB1): 9.7 % der Fläche: = 1,9162 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Bach (yFM0): 9.7 % der Fläche: = 1,9162 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Schlagflur (AT0): 1.9 % der Fläche: = 0,3753 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Feldgehölz aus einheimischen Baumarten (BA1): 26.4 % der Fläche: = 5,2152 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Teich (FF0): 3.8 % der Fläche: = 0,7507 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Trittrasen, Rasenplatz, Parkrasen (HM4): 3.7 % der Fläche: = 0,7309 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) (EA1): 2.1 % der Fläche: = 0,4148 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Grünlandbrache (EE0): 2.8 % der Fläche: = 0,5531 ha

Geschützter Biotop:
 

Biotoptyp: Fettweide (EB0): 39.9 % der Fläche: = 7,8820 ha

Vegetationstyp(en)
 

Valeriano-Filipenduletum (V-FIL)

Pflanzen, Biotoptyp(en) und Vegetation
 

Biotoptyp: Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft (yLB1):

 

Vegetationstyp: Valeriano-Filipenduletum (V-FIL):

 

Schicht: ohne Zuordnung:

 

Galium verum s. str. L. (Echtes Labkraut) RL-SL * / Cirsium palustre (L.) Scop. (Sumpf-Kratzdistel) RL-SL * / Colchicum autumnale L. (Herbst-Zeitlose) RL-SL * / Filipendula ulmaria (L.) Maxim. (Echtes Mädesüß) RL-SL * / Urtica dioica s. l. L. (Große Brennnessel) RL-SL * / Stachys sylvatica L. (Wald-Ziest) RL-SL * / Pimpinella major subsp. major (L.) Huds. (Große Bibernelle) RL-SL * / Scirpus sylvaticus L. (Wald-Simse) RL-SL * / Valeriana procurrens Wallr. (Kriechender Arznei-Baldrian) RL-SL * / Lythrum salicaria L. (Blut-Weiderich) RL-SL * / Alopecurus pratensis Huds. (Wiesen-Fuchsschwanzgras) RL-SL * / Carex disticha Latourr. (Zweizeilige Segge) RL-SL * / Galium aparine L. (Gewöhnliches Kletten-Labkraut) RL-SL * / Lotus pedunculatus Cav. (Sumpf-Hornklee) RL-SL V / Angelica sylvestris subsp. sylvestris L. (Wald-Engelwurz) RL-SL * / Juncus acutiflorus Ehrh. ex Hoffm. (Spitzblütige Binse) RL-SL * / Arrhenatherum elatius var. elatius (L.) P. Beauv. ex J. Presl & C. Presl (Glatthafer) RL-SL * / Carex acuta Zahn (Schlank-Segge) RL-SL * / Achillea ptarmica L. (Gewöhnliche Sumpf-Schafgarbe) RL-SL * / Agrimonia procera Wallr. (Großer Odermennig) RL-SL * / Galium album subsp. album Mill. (Großblütiges Wiesen-Labkraut) RL-SL * / Glyceria fluitans (L.) R. Br. (Flutender Schwaden) RL-SL * / Lemna minor L. (Kleine Wasserlinse) RL-SL * / Betonica officinalis L. (Heil-Ziest) RL-SL V / Alchemilla monticola Opiz (Bergwiesen-Frauenmantel) RL-SL V

Tiere, Biotoptyp(en) und Vegetation
 

Biotoptyp: Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft (yLB1):

 

Vegetationstyp: Valeriano-Filipenduletum (V-FIL):

 

Schicht:ohne Zuordnung (OZ) :

 

Stethophyma grossum (Sumpfschrecke), RL 99 (Linnaeus, 1758)

 

Chorthippus dorsatus (Wiesen-Grashüpfer), RL 99 (Zetterstedt, 1821)

 

Metrioptera roeselii (Roesels Beißschrecke), RL 99 (Hagenbach, 1822)

 

Agelena labyrinthica, RL 99 (CLERCK, 1757)



3 Weitere ökologisch-naturschutzfachliche Informationen


Wertbestimmende Merkmale
 

naturnahe Fliessgewaesserabschnitte

Gefährdung
 

Beweidung empfindlicher Standorte (Landwirtschaft) () / Teichbau (Angelsport, Fischerei) ()

Massnahmenvorschläge
 

Verbot der Duengung mit Guelle
Verbot der Entwaesserung
Verbot der Bewirtschaftung vor festgelegtes Datum
1. Mahd ab 15.06.

 

Bemerkung: alle Wiesen


Verbot der Bewirtschaftung der Uferstreifen
Verbot der Anwendung von Bioziden
Verbot des Umbruchs
Verbot von Nachsaaten
Verbot der Anwendung von Klaerschlamm
Verbot der Beweidung mit bestimmte Tierarten
 

Bemerkung: keine Koppelschafhaltung im Quellbereicht S


Beseitigung von Einrichtungen fuer den Angelsport
 

Bemerkung: 4 Anlagen


Entwicklung und Sicherung von Uferrandstreifen
Fliessgewaesser renaturireren
 

Bemerkung: 100 lfd. m


Entnahme nicht bodenstaendiger Gehoelze
 

Bemerkung: 3200 m²


Verrohrungen entfernen
 

Bemerkung: 3 Stellen


Initiierung der Maeanderbildung an einem Fliessgewaesser
Verbot der fischereiwirtschaftlichen Nutzung von Gewaessern



4 Verwaltungstechnische Informationen


TK25: 6508 / Quadrant: / Minutenfeld:
GebietskoordinateR: 2572554 / H: 5478045

ProjektbezugOBK-FFH-2006
BearbeitungKartier-/Planungsbüro:
 

Büro Dr. Maas, Aloysius Staudt

 

Datum: 17.07.2006, Fortschreibung